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Erickson Montenegro erzählt
Im Januar 2019 ist Erickson Montenegro aus den Philippinen nach Bonn gekommen. Hören Sie, was er über sein erstes Jahr dort erzählt!
Transkript: Erickson Montenegro erzählt
Nach Deutschland bin ich umgezogen, um hier als Krankenpfleger zu arbeiten. Ich habe auf Facebook gelesen, dass das Universitätsklinikum Bonn internationale Krankenpfleger sucht. Also habe ich mich beworben. Vor meiner Reise nach Deutschland habe ich acht Monate lang allein mit einem Buch Deutsch gelernt.
Mein erster Tag in Deutschland war wunderbar. Man hat uns das Krankenhaus gezeigt. Alles war so groß und modern! Außerdem organisierte mir die Universität ein Bankkonto und eine Wohnung.
Trotzdem war der erste Monat nicht einfach. Ich konnte viel verstehen. Aber es war für mich sehr schwer, selbst etwas zu sagen. Ich musste die Sprache der Medizin auf Deutsch lernen: Ich habe zum Beispiel das Wort Appendizitis gekannt. Dieses Wort kennen die meisten, die im Gesundheitssektor arbeiten. Aber in Deutschland hört man oft auch Blinddarmentzündung. Es hat zwei oder drei Monate gedauert, bis ich das alles besser konnte.
Die Stadt Bonn und Deutschland sind für mich ein Traum. Ich bin ein Fan von ihrer Kultur und der Geschichte der Stadt. Ich war sehr überrascht zu hören, dass die Römer Bonn gebaut haben. Die Stadt ist also 2000 Jahre alt! Trotzdem ist sie sehr modern und grün. Es gibt viele tolle Veranstaltungen: Ich habe die Pyro-Show Rhein in Flammen gesehen, Pützchens Markt besucht und war beim Ballonfestival dabei. Dieses Jahr feiert Bonn den 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven. Speziell für mich ist das schön: Als Kind wusste ich wenig über Deutschland, aber mein Lieblingsstück war Beethovens Komposition Für Elise. Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich in der Beethovenstadt wohne.
Eine schlechte Überraschung hat es am Anfang aber auch gegeben: Als ich hier das erste Mal ein Fenster geöffnet habe, war ich sicher: Ich habe es kaputt gemacht! Es war so komisch halb offen. Erst später habe ich verstanden: Das war normal. Das Fenster war nur gekippt. Die Deutschen wollen immer frische Luft haben. Aber bei einem offenen Fenster wird es zu kalt. Heute gefällt mir das gekippte Fenster auch sehr gut.
Aus seiner Erfahrung hat Erickson Montenegro noch einen Tipp:
Gehen Sie auf eine Entdeckungsreise durch die Stadt: Theater, Museen, alte Häuser – es gibt viel zu sehen. Mein Lieblingsmuseum ist das Haus der Geschichte. Man kann dort viel über die deutsche Geschichte seit dem Zweiten Weltkrieg lernen. Ich gehe auch sehr gern durch den schönen Freizeitpark Rheinaue spazieren.
Quelle: Deutsch Perfekt